Alpenreise
Die Alpen im Film: Jänzimatt, Giswil OW / Menigwald, Diemtigtal BE / Holzmatten, Grindelwald BE / Laret, Ftan GR / Salet, Tschlin GR / Bella, Samnaun GR / Pian Doss, San Bernardino GR / Rog-Curciusa, Mesocco GR.Während der Recherche wurde bald klar, keine Alp ist wie die andere. Auf dem Weg zu einem neuen Ort fragten wir uns jedesmal: Wie sieht es dort oben aus? Wem werden wir begegnen? Viele Kurven, ein steiles Stück zu Fuss, eine enge Windung, wieder hinab, nochmals bergauf und plötzlich öffnet sich die Landschaft. Das dort vorn muss die Hütte sein. Kühe, Schafe, Ziegen, ja Pferde tauchen auf. Und irgendwann der Hirt.
Selbst wenn wir auf Google Earth sehen konnten, wie die Alp liegt und sogar Fotos der Hütte fanden, die Ankunft war immer wieder überraschend. Die Situation dort oben auf 1600, 1800 oder 2000 Höhenmetern ist durch vieles geprägt: Allein schon, ob die Alp per Auto oder zu Fuss erreichbar ist, definiert einiges. Unterschiede entstehen zudem durch die Vegetation, das Gelände, die Tierarten, die Tierzahl und vor allem, ob Milchkühe oder Mutterkühe, Kälber und Rinder gesömmert werden. Das bestimmt wiederum die Arbeit der Älpler und Älplerinnen, ja die gesamte Organisation eines Alpbetriebes.
Wir begleiteten die Biologin Hermel Homburger, den Bauernhausforscher Benno Furrer und die Agrarwissenschaftlerin Chiara Calabrese bei ihren Alpprojekten und gelangten mit ihnen an Orte, die sie für ihre Tätigkeit ausgesucht hatten. Während des Filmens über drei Sommerzeiten hinweg kehrten wir häufig ohne die Forschenden auf Alpen zurück, um besondere Aspekte zu vertiefen, vor allem auch die Arbeitssituation. Sie ist auf allen Alpen ein zentrales Thema und wird die Zukunft der Sömmerungsgebiete prägen.
Wir haben auch auf Alpen gefilmt, die im Film nicht vorkommen. Aus achtzig Videostunden mussten wir wählen und uns von unzähligen Szenen, von interessanten Interviews, von vielen Orten verabschieden. Auch diese Begegnungen waren wichtig für den Film und sind darin präsent, selbst wenn sie nicht direkt sichtbar sind.
Herzlichen Dank an alle, die uns von sich erzählten, die uns Einblick gewährten in ihre berufliche Passion!
«Schon vor einigen hundert Jahren haben sie hier oben geweidet, gemolken, gekäst. Das ist sehr traditionell. Aber ich bin nicht der Typ, der extrem an überlieferten Dingen hängt. Ich versuche, vorwärts zu gehen.» Adrian Riebli-Müller, Landwirt und Senn, Alp Jänzimatt OW